Die Ukraine benötigte zwei Monate dazu, um den Internationalen Währungsfonds (IWF) davon zu überzeugen, dass dieser die Verhandlungen über die Gewährung der zweiten Tranche des IWF-Kredites in Höhe von 1,85 Mrd. $ wieder aufnimmt. Die Mission des Fonds kehrt in der Mitte dieser Woche wieder nach Kiew zurück – die Regierung hat die Annahme aller geforderten Gesetze garantiert, teilte man beim IWF am Freitag mit. Die Fortsetzung des IWF-Programms wird sich positiv auf die Währungs- und Wertpapiermärkte auswirken, sind sich Experten sicher.
Der Internationale Währungsfonds hat am 3. April seine Bereitschaft verkündet, in die Ukraine für die Wiederaufnahme von Verhandlungen zurückzukehren. “Die Mission des IWF unter der Leitung von Ceyla Pazarbaziolu plant nach Kiew für die Fortsetzung der Diskussion im Rahmen der ersten Überprüfung des Programmes zurückzukehren, auf welches sich die Finanzierung gemäß des stand-by Abkommens stützt”, heißt es in der Erklärung der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit des IWF. Die Rückkehr der Mission wird bereits “in der Mitte der nächsten Woche” erwartet – ungefähr am 7. – 9. April.
Wie der “Kommersant-Ukraine“ (Ausgabe vom 9. Februar) mitteilte, hatte der Fonds Kiew bereits am 6. Februar verlassen, da die Verhandlungen mit der Regierung, die am 21. Januar einsetzten, nicht von Erfolg gekrönt waren – das Kabinett wollte die Haushaltsausgaben nicht verringern um ein dreiprozentiges Defizit (auf das BIP bezogen) zu erreichen. Im Resultat hatte der IWF der Ukraine die zweite Tranche des Kredits von 1,85 Mrd. $ der allgemeinen Kreditlinie von 16,4 Mrd. $ (Sonderziehungsrechte von 11 Mrd.; 802% der Quote der Ukraine) nicht in der vereinbarten Frist – bis 15. Februar – gewährt.
Die Hindernisse wurden durch die Regierung über die Zustimmung zur Erfüllung der Forderungen des IWF beseitigt und ebenfalls von der vom Parlament am 31. März beschlossenen Erhöhung der Zigaretten, Alkohol und Kraftstoffsteuern. “Der IWF hat eine überzeugende Versicherung vom Präsidenten und der Premierministerin bezüglich ihrer Bereitschaft eine Annahme der Gesetze, welche auf die Stärkung des finanziellen Zustandes des Pensionsfonds und von ‘Naftogas Ukrainy’ abzielen, zwischen dem 13. und 17. April sicherzustellen, erhalten”, heißt es in der Erklärung des IWF. Die Werchowna Rada soll auch mit dem IWF und der Weltbank abgestimmte Gesetzesentwürfe beschließen, die auf eine “Unterstützung bei der Umsetzung einer Strategie für die Restrukturierung des Bankensektors” gerichtet ist. Bei der Weltbank teilte man dem “Kommersant-Ukraine“ mit, dass die Rede von der vom Ministerkabinett und der Zentralbank ausgearbeitetem Mechanismus der Reorganisierung der Banken geht.
Das Versprechen des IWF nach Kiew zurückzukehren, übte einen positiven Einfluss auf den Aktienmarkt aus. “Am Donnerstag-Freitag begann ein Sinken der Diskontsätze der Eurobonds und der PFTS-Index (ukrainischer Aktienindex) stieg am Freitag um 4,75% auf 247,5 Punkte”, sagte der Präsident der Ukrainischen Gesellschaft der Finanzanalysten, Jurij Prosorow. “Auf dem Wertpapiermarkt wirkt sich die erwartete Ankunft der IWF-Mission besonders auf die Preise der Eurobonds aus. Vor dem Hintergrund des Anstiegs ihres Werts um 5-10% wöchentlich im letzten Monat, kann man ein beschleunigtes Wachstum erwarten. Auf die Aktiennotierungen wird die Ankunft des IWF indirekt wirken”, betonte Anastasija Nasarenko, Händlerin der Investmentgesellschaft Concorde Capital. Am Vorabend der Entscheidung des IWF, am 2. April, stieg der Index EMBI+ Ukraina (Emerging Markets Bond Index) auf 124,8%, obgleich sich der Rendite-Spread zu den amerikanischen Staatsanleihen um 3 Punkte verringerte, auf 2737. Den Angaben der Agentur Cbonds nach, blieb der Wert der Versicherungen für Eurobonds (CDS) in der Zeit vom 25. März bis 2. April unverändert – bei 4350 Punkten.
“Der Effekt des Eintreffens der IWF-Mission ist begrenzt positiv”, erklärte der Leiter der Verwaltung der Investitions- und Bankendienstleistungen Erik Naiman. “In der nächsten Woche, wird, darunter auch dank diesem Faktor, der Kauf/Verkauf des Dollars auf einem Niveau von 8,1-8,2 Hrywnja/$ schwanken”. “Die Entscheidung des IWF zur Wiederaufnahme der Zusammenarbeit löst das Problem der spekulativen Attacken auf den Kurs der Hrywnja. Daher kann man eine Stabilisierung des Interbankenkurses auf einem Niveau von 7,5-8 Hrywnja/$ erwarten”, fügte Prosorow hinzu.
Jurij Pantschenko
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Frank in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„"§ 107 Wahlbehinderung (1) Wer mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt eine Wahl oder die Feststellung ihres Ergebnisses verhindert oder stört ..." Hat mit seinem Anliegen irgendwie gar nix zu tun na...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Toleranz ist das Stichwort und im Grunde befindet er sich zum großen Teil unter Gleichgesinnten und erkennt es nicht, sehr schade, allerdings sind seine Umgangsformen etwas eingeschränkt, was ebenso...“
Bernd D-UA in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi Die Meinung anderer zu achten ist nicht so Dein Ding, Du musst sie ja nicht teilen. Dies ist aber eine grundlegende Regel einer Diskussion, daher macht die Diskussion mit Dir wenig Sinn, offensichtlich...“
Frank in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„... keine macht den Drogen ... such dir mal Hilfe“
Tombi in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Soweit alles Verstanden? Aha, wieder so ein Widerling der...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Handrij, ich vermute Du bist ein FSB-Agent, da ich mit Euch Moördern nicht zusammen arbeiten möchte, und mir Deine Zensur zu peinlich ist: gehe ich, ich verlasse Dich & Deine Desinformation, deine...“
Tombi in MDR • Re: Ukraine-News: Russland meldet Rückeroberung von Großteil besetzter Kursk-Region
„Wer ist eigentlich so naiv, und verbreitet immer noch putinsche Propaganda Meldungen, in diesem Forum? Ihr wisst doch genau, dass der keinen mehr hoch bekommt. Ausser Lügen stemmt der doch gar nichts...“
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„Quatsch, Kellogs muss nur Putin überzeugen, die Ukraine zu verlassen, und sein Morden einzustellen. wer schreibt diesen hinterhältige Putinschen Propaganda Artikel eigentlich, sind diese dämlich? Geht...“
Obm100 in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Wohl eher umgekehrt. Putin würde es aus Angst vor amerikanischen Atomwaffen niemals wagen Alaska oder andere US-Territorien direkt anzugreifen. Von angeblicher Rechtlosigkeit der dort noch ansässigen...“
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„Mich würde es Interessieren, ob die Amis sich auch raushalten, wenn der Zwerg Alaska besetzt oder Teilbesetzt. Es könnte ja zu einem Atomkrieg kommen, wenn die Amis Truppen schicken. Sie senden anscheinend...“