Neben den geltenden Exportquoten über 2 Mio. t Mais, könnte sich in diesem Jahr für Unternehmen die Möglichkeit ergeben, eben soviel nach Russland zu liefern. Am letzten Dienstag wurde bei dem Treffen zwischen den Premierministern der Russischen Föderation und der Ukraine der Beschluss gefasst, diese Möglichkeit zu prüfen. Das Ministerium für Agrarpolitik bietet der Regierung zwei Varianten für die Lieferungen an – entweder mit Hilfe eines Staatsunternehmens oder über private Unternehmen, die bei einer Auktion ausgesucht werden. 2 Mio. t ist eine große Menge und deren Aufkauf könnte zu einem bedeutenden Preisanstieg bei Mais im Binnenmarkt führen, sagen Experten.
Dem Ministerium für Agrarpolitik und dem Ministerium für Landwirtschaft der Russischen Förderation wurde die Anweisung gegeben „die Möglichkeit und die Bedingungen für Lieferungen von ukrainischem Viehfutter in Höhe von 2 Mio. t für den russischen Markt zu prüfen und bei Notwendigkeit einen Entwurf für einen ensprechenden internationalen Vertrag vorzubereiten“, heißt es im Protokolltext der siebenten Sitzung des Komitees für wirtschaftliche Zusammenarbeit der ukrainisch-russischen zwischenstaatlichen Kommission (siehe gestriger “Kommersant-Ukraine“). Das Getreidedefizit Russlands beträgt nach Expertenschätzungen 6 Mio. t (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 26. Oktober). Aus der Ukraine wird in die Russische Förderation Mais geliefert, konkretisierte der Minister für Agrarpolitik, Nikolaj Prisjashnjuk, gegenüber dem “Kommersant-Ukraine“. Seinen Worten nach wird die Lieferung außerhalb der Quote realisiert, die in diesem Jahr bei 2 Mio. t liegt. Der Liefermechanismus ist noch nicht ausgearbeitet und wird mit der russischen Seite in nächster Zeit diskutiert. Doch bereits jetzt besteht eine Absprache darüber, dass der ukrainische Mai in Russland unter dem Marktpreis verkauft wird, präzisierte der Minister. Der Regierung werden zwei Varianten für die Realisierung der Lieferung vorgeschlagen – mithilfe des Staatsunternehmens Agrarfonds und der russischen „Staatlichen Lebensmittel- und Getreidegesellschaft“ oder unter Beteiligung privater Firmen, die bei einem Wettbewerb festgelegt werden, erzählte dem “Kommersant-Ukraine“ ein Informant aus dem Ministerium für Agrarpolitik. Prisjashnjuk hält die Lieferung über private Unternehmen für wahrscheinlicher.
Noch am Vortag des Treffens hatte Prisjashnjuk gesagt, dass die Lieferungen von Getreide für Vieh nach Russland im Austausch für Lieferungen von Lebensmittelweizen an die Ukraine stattfinden werden (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 26. Oktober). Doch im Sitzungsprotokoll wird an eine solche Möglichkeit nicht erinnert. Der Minister teilte mit, dass man von dieser Idee Abstand genommen hat: „Die russische Seite hat beschlossen, dass sie uns keinen Lebensmittelweizen verkaufen wird“.
Private Unternehmen sind im Falle eines guten preislichen Angebots interessiert am Recht auf die Lieferung von Mais für den russischen Markt, betont der Vorsitzende des Direktoriums der „Zuckerunion ‘Ukrros‘“, Wladimir Grigorewskij. Den Daten des russischen analytischen Zentrums „SowEkon“ nach kostet Mais auf dem russischen Markt derzeit 260-270$/t und bei der Lieferung aus der Ukraine könnte der Preis 280$/t betragen. Experten prognostizieren in nächster Zeit einen Preisanstieg bei Mais in Russland, derzeit erhöht er sich hinreichend schnell – um 10$ in der Woche. Der Maispreis auf dem russischen Markt unterscheidet sich praktisch nicht von den Weltmarktpreisen (270-278$/t) und die Lieferung in dieses Land unter wird unter der Berücksichtigung der hohen Nachfrage nicht weniger einträglich sein, als auf den Märkten anderer Städte, betont der Generaldirektor des Unternehmens „Wolary“, Jurij Gordejtschuk.
Gestern gelang es nicht Kommentare beim Agrarfonds oder der „Staatlichen Lebensmittel- und Getreidegesellschaft“ einzuholen. Am letzten Montag hatte der Vorsitzende des Agrarfonds, Alexander Marinez, dem “Kommersant-Ukraine“ mitgeteilt, dass der Fonds über eine nicht sehr große Menge an Mais verfügt und falls er die Anweisung der Regierung erhält, könnte er auf dem Markt zusätzliche Mengen des Produkts kaufen. Marinez´s Worten nach verfügt der Agrarfonds über finanzielle Mittel für den Kauf von 5 Mio. t Getreide, derzeit sind bereits 1,6 Mio. t gekauft.
Die Möglichkeit zusätzliche Mengen auf Auslandsmärkten zu verkaufen, ist eine gute Nachricht für die Teilnehmer des Agrarmarktes, sagt der Direktor des Beratungsunternehmens AAA, Sergej Naliwka. Seinen Worten nach wird der Aufkauf von 2 Mio. t Getreide, neben den für den Export im Rahmen der Quoten erlaubten 2 Mio. t, die Steigerung der Preise für Mais auf dem Binnenmarkt beschleunigen. In den letzten vier Monaten stiegen die Preise von 1.300 Hrywnja/t auf 1.650 Hrywnja/t.
Aljona Golubjewa
Quelle: Kommersant-Ukraine
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„"§ 107 Wahlbehinderung (1) Wer mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt eine Wahl oder die Feststellung ihres Ergebnisses verhindert oder stört ..." Hat mit seinem Anliegen irgendwie gar nix zu tun na...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Toleranz ist das Stichwort und im Grunde befindet er sich zum großen Teil unter Gleichgesinnten und erkennt es nicht, sehr schade, allerdings sind seine Umgangsformen etwas eingeschränkt, was ebenso...“
Bernd D-UA in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi Die Meinung anderer zu achten ist nicht so Dein Ding, Du musst sie ja nicht teilen. Dies ist aber eine grundlegende Regel einer Diskussion, daher macht die Diskussion mit Dir wenig Sinn, offensichtlich...“
Frank in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„... keine macht den Drogen ... such dir mal Hilfe“
Tombi in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Soweit alles Verstanden? Aha, wieder so ein Widerling der...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Handrij, ich vermute Du bist ein FSB-Agent, da ich mit Euch Moördern nicht zusammen arbeiten möchte, und mir Deine Zensur zu peinlich ist: gehe ich, ich verlasse Dich & Deine Desinformation, deine...“
Tombi in MDR • Re: Ukraine-News: Russland meldet Rückeroberung von Großteil besetzter Kursk-Region
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