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Benzinpreise vor scharfem Anstieg

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Kaum überwindet der Preis für Erdöl an den Weltbörsen die Barriere von 100$ für das Barrel, schon verkünden ukrainische Händler eine mögliche Preissteigerung für Erdölprodukte von 20-25% bereits im März. Das Preiswachstum aufhalten, kann – ihrer Meinung nach – nur eine gemeinsame Anstrengung des Marktes und der Regierung. Experten sind weniger pessimistisch, sie gehen davon aus, dass eine Teuerung unvermeidlich ist, doch erwarten sie ein Preissteigerung von 20-30% nur im Jahresschnitt.

Als erster äußerte sich zu den zukünftigen Preiserhöhungen auf einer Pressekonferenz der Dmitrij Kulik, der Generaldirektor des Tankstellennetzes “Parallel”, welches der ostukrainischen Firma “Gefest” gehört. Seine Kette bedient 70 Tankstellen in den Donezker und Lugansker Oblasten. Dem Händler stimmte sowohl Lukoil als auch die westukrainische Firma “Galitsch-Petrol” zu.

Beim Pressedienst von Lukoil nannte man als Hauptgrund für die Teuerung den Anstieg der Weltmarktpreise für Erdöl. Am Dienstag schlossen die Erdölfutures an der New York Stock Exchange bei einem Wert von 100,01$ für das Barrel. Das letzte Mal wurde ein derartiger Ölpreis 1983 fixiert. Börsenanalysten sagten voraus, dass der Preis für Erdöl bis Ende des Jahres 150$ erreicht.

Erdölhändler sind sich sicher, dass eine scharfe Preiserhöhung nur mittels gemeinsamer Anstrengungen des Marktes und der Regierung verhindert werden kann. “Wir müssen mit der Regierung eine gemeinsame Strategie des Widerstandes gegen die negativen Tendenzen der ausländischen Märkte ausarbeiten. Wenn dies nicht getan wird, dann werden die Preise für Erdölprodukte steigen.”, sagte Kulik. Der Meinung des Generaldirektors von “Galitsch-Petrol”, Bogdan Radko, nach, werden die Preise für Benzin und Diesel, falls das Kabinett nicht beginnt sich mit den Ölhändlern abzustimmen und keine Stabilisierungsfonds auflegt, bereits im März um 20 – 25% steigen. Heute kostet Benzin der Sorte Ai-95 5,2 Hrywnja/l (ca. 70 Cent), Ai-92 – 4,9 Hrywnja/l (ca. 66 Cent), Ai-76 – 4,7 Hrywnja/l (ca. 64 Cent).

Bei Lukoil geht man davon aus, dass das Preiswachstum auf dem ukrainischen Markt Einfluss auf den Import von Erdölprodukten haben wird, der von dem verringerten Produktionsvolumen der ukrainischen Raffinerien hervorgerufen wurde. “Die Abhängigkeit vom Import an Erdölprodukten beeinflusst den Markt immer negativ, soweit Importtreibstoffe zu Marktpreisen verkauft werden und Erdölprodukte aus eigenen Raffinerien ändern ihre Preise nur ein bis zweimal im Monat.”, sagt man in der Firma. Der Analyst des Unternehmens UPECO, Sergej Kujun, merkt an, dass ein weiterer Faktor für den Preisanstieg die Versuche der Regierung der administrativen Regulierung der Preise sind. “Dies führte bereits zu einer Verringerung der Benzin und Dieselbilanz um 16% in der Zeit von Dezember bis Februar im Vergleich zum analogen Vorjahreszeitraum. Händler werden versuchen ihre Risiken zu hedgen, entweder über die Einrichtung eines neuen Preisspielraumes oder dem Verzicht auf Bildung an Reserven und der Übergang zum Handel ‘vom Lastwagen herunter’.”, erzählt Kujun.

Der stellvertretende Direktor des Zentrums “Psicheja”, Gennadij Rjabzew, glaubt nicht an die Wirkung von Marktregulierungsmaßnahmen. Er geht davon aus, dass sie langfristig nicht dabei helfen eine Teuerung zu vermeiden. “Unseren Prognosen nach, werden Treibstoffe sich bis Ende des Jahres um 30% verteuern.”, sagt er. Die Analystin der Investmentfirma “Renaissance Capital”, Jekaterina Malofejewa, prognostiziert eine Verteuerung um 20% bis Ende des Jahres.

Im Übrigen sind Experten nicht geneigt die Situation zu dramatisieren. Ihren Einschätzungen nach, wird die Teuerung keine spürbaren Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes haben. “Insgesamt wird eine solche Teuerung die Inflation um 0,3% beschleunigen und gemeinsam mit den indirekten Preisanhebungen beim Personenverkehr der Bahn und den Preisen für Lebensmitteln um 0,8% bis 0,9%.”, rechnete der Analyst der Investmentfirma “Dragon Capital”, Witalij Wawritschuk, vor. Der Analyst von “Millenium Capital”, Walentin Selenjuk, geht davon aus, dass die Teuerung für Treibstoffe ein positiver Faktor ist: “Sie wird früher als in einem halben Jahr eintreten. In den entwickelten Ländern erscheinen die Preiserhöhungen für Erdölprodukte nur als Stimul für das Wirtschaftswachstum.”

Den Optimismus der Ökonomen teilen Teilnehmer des Finanzmarktes nicht. Den Worten des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Bank “Finansy ta Kredit” Sergej Borisow, zieht eine Erhöhung der Preise für Treibstoffe eine Preiserhöhung aller Warengruppen nach sich, was die Zentralbank dazu zwingt die Inflation mit monetären Mitteln zu bekämpfen. “Daher muss man eine Verteuerung der Kredite für die Endkreditnehmer erwarten. Wir müssen dann die Zinsen auf dem Binnenmarkt auf 20% anheben.”, sagt Borisow. Dabei schließt er nicht aus, dass, dank des Preiswachstums für die Produktion der Metallurgieunternehmen, die Zentralbank ihre Inflationsmaßnahmen revidieren und nicht mit monetären Maßnahmen Druck auf das Wirtschaftswachstum ausüben wird. “Wenn man bei der Zentralbank verstehen wird, dass ein hohes Inflationsniveau mit der Weltsituation in verbunden ist, dann wird die Geldpolitik liberaler werden und die Kreditzinsen steigen nur um 1-2%.”, denkt er.

Oleg Gawrisch, Jurij Pantschenko, Ruslan Tschornyj

Quelle: Kommersant-Ukraine

Übersetzer:   Andreas Stein — Wörter: 805

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