Seit fast drei Monaten verteidigt das ukrainische Volk sein Recht auf Freiheit, Demokratie und seine Würde. Heute wurde in diesem Kampf wieder Blut vergossen. Das Regime verstärkt die Repressalien. Die Spannung ist bis zum äußersten Grad gestiegen. Möglich ist eine neue, noch kräftigere Explosion des Volkszorns. Sie wird unvorhersehbare Folgen haben.
Unter solchen Umständen sieht die „Politik des Nicht-Einmischens“ der EU und der USA angesichts des enormen politischen Drucks, der wirtschaftlichen Erpressung und unmittelbaren Teilnahme von Söldnern aus Russland im Kampf gegen das ukrainische Volk wie ein offensichtlicher Verrat aus.
Ihre Regierungen verabschieden Resolutionen. Ihre Politiker machen schöne Erklärungen. Aber für dieses ukrainische Regime und für den Kreml ist das bedeutungslos. Denn sie verstehen nur eine einzige Sprache: die Sprache der Kraft und des konkreten Handelns.
Gerade Ihre TATENLOSIGKEIT macht sie stark. Sie wollen keine Zugeständnisse machen. Sie werden die Ukrainer weiter quälen.
Oder vielleicht gerade das ist Ihr Ziel?
Warum leiten Sie immer noch keine Sanktionen ein? Wenigstens gegen diejenigen, die die Befehle erteilten, Kinder zu verprügeln, diktatorische Gesetze zu verabschieden, auf friedliche Demonstrierende zu schießen, die Aktivisten, die für europäische Werte in der Ukraine kämpfen, zu kidnappen und zu foltern.
Oder haben Sie schon andere Werte?
Oder haben Sie schon heimliche Verabredungen mit Moskau über seine Schirmherrschaft in der Ukraine erreicht? Wenn es so ist, sollen Sie wissen: Das gelingt Ihnen nicht. Stattdessen bekommen Sie in Europa eine Gefahrenquelle, im Vergleich mit der das ehemalige Jugoslawien Ihnen wie ein Kinderspiel vorkommen wird. Sie kennen die Ukrainer noch nicht!
Sie werden zwei Ergebnisse bekommen: ein reales Debakel der europäischen Idee und ein neues schreckliches ostasiatisches Imperium, das letztendlich auch Sie verschlingt.
Besinnen Sie sich! Denken Sie an Ihre moralische Verantwortung vor Ukrainern für den durch die Sowjetunion verübten Genozid – die Hungersnot von 1932 – 1933, als Ihre Vorgänger von allem wussten, aber schwiegen. Denken Sie an die Millionen ukrainischer Opfer des Zweiten Weltkriegs, als zwei Despoten nacheinander die ukrainische Erde verbrannten, dann aber durch Sie „vergessen“ wurde, den Kommunismus zu verurteilen und zu bestrafen. Denken Sie an die Aufrufe Ihrer Politiker Ende 1980-er Jahre, in einem erneuten russischen Imperium zu bleiben, an Ihre Unlust, der jetzigen Gefahr von Osten zu wiederstehen.
Oder ist es so für Sie bequemer?
Aber die Ukrainer werden nicht mehr schweigen. Wir werden die WAHRHEIT sagen, egal wie unangenehm sie für Sie ist. Vielleicht wird es Ihr verschlafenes Gewissen wecken.
Und Sie werden mit Ihren Taten oder Tatenlosigkeit beweisen müssen: Haben Sie wirklich Werte, für die Sie kämpfen können, oder ist das alles in der Wirklichkeit nur Bluff und Morallosigkeit.
Was kostet den jetzt ein „europäischer Traum“? Oder soll man im Kreml danach fragen?
Vielleicht fangen Sie wenigstens jetzt an zu handeln?!
18. Februar 2014, 18:43 // Wolodymyr Ohrysko, Außenminister der Ukraine 2007 – 2009
Quelle: Ukrajinska Pravda
Übersetzung: Olha Sydor
Forumsdiskussionen
Gogol_3 in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„Westliche Staaten sollten der Ukraine ermöglichen das techn. Knowhow das noch fehlt, bzw. entspr. Technologie, zukommen zu lassen. Dies sollte möglich sein ohne unangemessene Technik zu übergeben. Die...“
kurtus in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„Westliche Staaten sollten der Ukraine ermöglichen das techn. Knowhow das noch fehlt, bzw. entspr. Technologie, zukommen zu lassen. Dies sollte möglich sein ohne unangemessene Technik zu übergeben.“
Gogol_3 in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„Wir das jetzt die Ausrede um irgendwie doch westliche Waffen für Angriffe tief in russisches Territorium zu ermöglichen? Wird auch nichts bringen. Wer sich kürzlich die Rede von Lloyd Austin angehört...“
hahnben in Ukrinform • Re: Angriff auf Hochhaus in Charkiw: Sechs Tote, 99 Verletzte
„dramatisch! Eine Freundin lebt in Charkiv“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Heirat und nachfolgende Auswanderung
„Ja, das ist so. Das war schon so lange der Fall, wie ich denken kann. Vor dem Krieg konnte man das aber auf 2-3 Tage verkürzen. Das war der Sinn, dieser sog. "Heiratsbüros", was in der Regel Kommunalunternehmen...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Re: Heirat und nachfolgende Auswanderung
„Hallo aus krementschuk..... mittlerweile mein 4ter Aufenthalt dort.....unsere heiratspläne rücken näher.....jetzt bin ich davon ausgegangen das ich nach übersetzung aller Papiere einen Heiratstermin...“
Anuleb in Allgemeines Diskussionsforum • Re: "Warum Putin kein Demokrat sein darf"
„Naja, das Experiment mit der Demokratie in Russland ist doch schon ziemlich böse in die Hose gegangen. Ein wenig sind die den gleichen Weg gegangen, den auch Deutschland nach dem 1. WW und seinen ersten...“
Tombi in Allgemeines Diskussionsforum • Re: "Warum Putin kein Demokrat sein darf"
„Na, wer da noch einen Willen nach dem Nawalny MOrd noch erkennt, ist wohl blind.“
Tombi in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Wie sollte in der Ukraine mit den Sprachen umgegangen werden?
„Ganz klar, in der Ukraine spricht man ukrainisch.“