Gestern verbilligte sich der Dollar am Interbankenmarkt auf ein Dreiwochenminimum – 8,42/8,50 Hrywnja/$. Die heftige Stärkung der Hrywnja erklären Banker mit dem Einfluss der Absicht der Zentralbank im September 1 Mrd. $ zu verkaufen und den Ergebnissen der ersten erfolgreichen Auktion, im Verlaufe derer 63 Mio. $ verkauft wurden. Falls die NBU auf der heutigen Auktion wenigstens 65% der Anträge der Banken bewilligt, dann könnte der Kurs auf 8,2-8,4 Hrywnja/$ steigen, andernfalls setzt eine Gegenbewegung ein, sind sich Experten sicher. Dabei sind Banker überzeugt davon, dass der Hrywnjakurs bis Ende des Jahres die Marke von 9 Hrywnja/$ nicht übersteigt.
Die gestrige Stärkung der Hrywnja stellte einen neuen Rekord auf – innerhalb einer Handelssitzung sprang der Kurs der Landeswährung sofort um 3,8% nach oben. Gemäß dem Indikator des Interbankenmarktes – dem Währungsindikator des “Kommersant-Ukraine“, verbilligte sich der US-Dollar von 8,757/8,839 Hrywnja/$ am Vortag auf 8,332/8,644 Hrywnja/$.
Das letzte Mal war der Dollar am 21. August so billig und der Höchstwert des “Kommersant-Ukraine“-Indikators wurde am 4. September festgestellt – 8,880/8,928 Hrywnja/$. Als Haupteinflussfaktor für die Stärkung der Hrywnja sehen Experten die Erklärung von NBU (Nationalbank der Ukraine) Chef, Wladimir Stelmach, zur Absicht für die Stützung des Kurses der Hrywnja 1 Mrd. $ zu verkaufen und die erfolgreiche erste Auktion im Rahmen der Umsetzung dieser Erklärung (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 8. und 9. September). “Meiner Meinung nach, ist dies der erfolgreichste Interventionsmechanismus von denen, welche die Zentralbank angewendet hat, da dieser im Unterschied zu den vorhergehenden Verkäufen zu festgelegten Kursen einen höheren Marktcharakter hat”, ist sich Alexej Blinow, Ökonom bei Astrum Investment Management, sicher.
Am 8. September verkaufte die NBU 63,727 Mio. $ an zwölf Banken ohne Zweckbindung der verkauften Devisen. Der mittlere Preis betrug 8,3223 Hrywnja/$. Banker betonen, dass die man die erste Auktion bislang unmöglich als charakteristisch bezeichnen kann, da lediglich 26% der Anträge bewilligt wurden (am Vortag hatten die Banken auf das Konto der NBU 1,948 Mrd. Hrywnja überwiesen). “Banken wurde aus unterschiedlichen technischen Gründen abgewiesen”, erzählte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende einer der großen Banken mit ausländischem Kapital. “Doch so oder so verspürte der Markt eine Bewegung des Regulierers und alle begannen damit die Verkaufspreise für Devisen zu verringern”. Auf die Frage des Berichterstatters des “Kommersant-Ukraine“, warum die Bank ihre ausländischen Kunden überredete zu einem billigeren Kurs zu verkaufen, antwortete er: “Niemand kann in einem Land arbeiten, in dem der Kurs der Landeswährung abstürzt, woraufhin die Wirtschaft zerstört wird, daher sind wir nicht an einem Hrywnjaverfall interessiert”. Er fügte hinzu, dass man bei der NBU auf administrative Maßnahmen mit Telefonanrufen bei Banken mit der Forderung den Kurs zu senken verzichtet hat, dabei dazu übergehend sich wöchentlich mit den Bankern zu treffen, wo Versuche unternommen werden “Marktlösungen” auszuarbeiten. Dabei schlugen Banker bereits Anfang August vor, Auktionen ohne Einschränkungen für den Interbankenhandel durchzuführen und kritisierten gleichzeitig den Verkauf von 262 Mio. $ an eine Reihe von Banken zum Kurs von 8 Hrywnja/$ für die Stützung des Bargeldkurses der Hrywnja.
Die Erhöhung der Möglichkeiten der Zentralbank bei der Durchführung von Währungsinterventionen bestätigte gestern auch der Internationale Währungsfonds. In der erneuerten Version des Memorandums zur Zusammenarbeit des Fonds mit den ukrainischen Machthabern heißt es, dass bis Ende des Jahres die Bruttoreserven der NBU 30 Mrd. $ (vorher 29,311 Mrd. $) unter Einbeziehung der vierten Tranche des IWF im November-Dezember von 3,87 Mrd. $ betragen müssen. Die reinen Reserven (ohne Berücksichtigung des IWF Kredites) sollen Ende des Jahres nicht unter 14,9 Mrd. $ liegen. Zum 1. September betrugen die Währungsreserven der NBU 28,871 Mrd. $ dank der am 28. August überwiesenen 1,59 Mrd. $, welche die Ukraine aufgrund ihrer Quote beim IWF erhielt. Gestern erhielt die Zentralbank weitere 457 Mio.$ Dollar vom IWF. Außerdem können zu den reinen Reserven der NBU 400 Mio. $ Kredit von der Weltbank gezählt werden. Auf diese Weise kann die NBU im Fall der Überweisung dieser Summen von den internationalen Organisationen und unter Berücksichtigung der bereits im September ausgegebenen 177,2 Mio. $ in diesem Jahr noch Interventionen von 1,31 Mrd. $ durchführen.
Banker sagen, dass diese Summe “geeignet ist, jeden Trend zu durchbrechen” und erwarten eine Fortsetzung der Zentralbankinterventionen. “Die NBU hat einen ausgezeichneten Mechanismus der Kursregulierung in Form dieser Auktionen. Heute wird alles davon abhängen, inwieweit die Kunden der Banken sehen können, dass sie einen Zugang zu den Interventionen haben”, betonte der Leiter des Finanzmarktmanagements der ING Bank Ukraina, Andrej Potapow. “Falls der Regulierer wenigstens 65% der Anträge der Banken bewilligt, werden die Kunden die Preise senken und wir sehen einen Kurs mindestens auf einem Niveau von 8,25-8,4 Hrywnja/$, zu dem der Dollarkurs für die nächste Zeit eingefroren wird. Falls die Interventionen schwach werden, dann beginnt ein Rücklauf nach oben. Doch wir erwarten, dass der Kurs bis Ende des Jahres unterhalb von 9 Hrywnja/$ bleibt”.
Ruslan Tschornyj
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Frank in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„"§ 107 Wahlbehinderung (1) Wer mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt eine Wahl oder die Feststellung ihres Ergebnisses verhindert oder stört ..." Hat mit seinem Anliegen irgendwie gar nix zu tun na...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Toleranz ist das Stichwort und im Grunde befindet er sich zum großen Teil unter Gleichgesinnten und erkennt es nicht, sehr schade, allerdings sind seine Umgangsformen etwas eingeschränkt, was ebenso...“
Bernd D-UA in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi Die Meinung anderer zu achten ist nicht so Dein Ding, Du musst sie ja nicht teilen. Dies ist aber eine grundlegende Regel einer Diskussion, daher macht die Diskussion mit Dir wenig Sinn, offensichtlich...“
Frank in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„... keine macht den Drogen ... such dir mal Hilfe“
Tombi in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Soweit alles Verstanden? Aha, wieder so ein Widerling der...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Handrij, ich vermute Du bist ein FSB-Agent, da ich mit Euch Moördern nicht zusammen arbeiten möchte, und mir Deine Zensur zu peinlich ist: gehe ich, ich verlasse Dich & Deine Desinformation, deine...“
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„Wer ist eigentlich so naiv, und verbreitet immer noch putinsche Propaganda Meldungen, in diesem Forum? Ihr wisst doch genau, dass der keinen mehr hoch bekommt. Ausser Lügen stemmt der doch gar nichts...“
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„Quatsch, Kellogs muss nur Putin überzeugen, die Ukraine zu verlassen, und sein Morden einzustellen. wer schreibt diesen hinterhältige Putinschen Propaganda Artikel eigentlich, sind diese dämlich? Geht...“
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„Wohl eher umgekehrt. Putin würde es aus Angst vor amerikanischen Atomwaffen niemals wagen Alaska oder andere US-Territorien direkt anzugreifen. Von angeblicher Rechtlosigkeit der dort noch ansässigen...“
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„Mich würde es Interessieren, ob die Amis sich auch raushalten, wenn der Zwerg Alaska besetzt oder Teilbesetzt. Es könnte ja zu einem Atomkrieg kommen, wenn die Amis Truppen schicken. Sie senden anscheinend...“