FacebookXVKontakteTelegramWhatsAppViber

Kateryna Schtschotkina: Der rotangestrichene Tag im Kalender

0 Kommentare

Präsident Juschtschenko kann man vieler Dinge verdächtigen, nur nicht des Bestrebens die Ukraine in die “Wiege der Völker“ hineinzupressen. Er verlor die letztjährige Runde und versäumte die wahrscheinlich einzige Chance zur Gründung einer lokalen orthodoxen Kirche in der Ukraine. Schwer zu sagen, was bei diesem Scheitern eine größere Rolle spielte – die diplomatische Schwäche des Präsidenten oder sein Unvermögen Verbündete zu wählen und diese zu beeinflussen. Patriarch Filaret stellte in einer kritischen Minute auf stur, damit gleichzeitig zwei Moskauer Patriarchen in die Hände spielend – dem alten und dem neuen. Dem Präsidenten der Ukraine blieb in diesem Jahr nur übrig eine gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Wobei sich das Spiel des Präsidenten um so schlechter erwies, wie es Patriarch Kyrill besser gelang, der sogar die für ihn schlechteste Situation zu seinem Nutzen wendete. So erwiesen sich die gemeinsame Blumenniederlegung am Denkmal des Unbekannten Soldaten und dem Memorial für die Opfer des Holodomors nicht als diplomatischer Kompromiss, wie es vorgesehen war, sondern als “Ehrung unserer übernationalen Heiligtümer“. In jedem Fall hat die kurze, doch sensible Rede von Patriarch Kyrill auch nur den kleinsten Zweifel beim Auditorium gelassen – die Tragödie des Holodomors, als auch die Tragödie des Großen Vaterländischen Krieges – das ist das, was unsere unter gottlosen Regimen identisch leidenden Völker eint.

Das Thema der Einheit kommt dem Patriarchen nicht von den Lippen. Worte werden hier von anschaulichen Demonstrationen verstärkt. (Journalistische) Kollegen beiderseits der russisch-ukrainischen Grenze waren unfähig die Konferenz der Heiligen Synode der Russischen Orthodoxen Kirche zu kommentieren, die warum auch immer in Kiew stattfand. Welche Beziehung zur selbstverwalteten ukrainischen Kirche hat die Ernennung eines Vorstehers irgendeines Permer Klosters? Eben direkt:: gemeinsam mit der Ukrainischen Orthodoxen Kirche können wir mit allen Fasern der Seele die Einheit mit der großen Rus spüren.

Doch bei allem Vermögen des Patriarchen elegant aus schwierigen Situationen zu kommen, ist sichtbar, wie viele Anstrengungen dafür aufgewendet wurde, damit es weniger Situationen dieser Art gibt. Die Geographie des Besuches spricht für sich selbst: Kiew, Donezk, Krim, Potschajew und als Gipfel der Kühnheit, Luzk – die Wahl wirkt absurd, da Wolhynien nicht mit Zahlen der Gläubigen der Ukrainischen Orthodoxen Kirche glänzt, doch dafür im “westlichen Gebiet“ liegt. Doch nicht nach Lwow. Dort ist natürlich die “Hauptkampflinie“ und benötigt Unterstützung, doch der Patriarch kann nicht soviel riskieren.

Besonders gut zeigten sich die Bemühungen das Risiko für den Patriarchen zu begrenzen im Studio des Fernsehsenders „Inter“. Mit diesem Auftritt sollte der Patriarch die Ukraine erobern. Das Programm war offensichtlich durchgeplant – kein einziger “überflüssiger Mensch“ im Studium, nicht eine scharfe Frage, nicht die kleinste Hoffnung auf Dialog, um gar nicht von einer Diskussion zu reden. Bei aller Achtung vor den Vertretern der Intelligenz der “drei Brüdervölker“ und der “orthodoxen Jugendorganisationen“, wo der Hälfte von ihnen – so schien es – die Fragen vorher ausgegeben wurden, soweit sie fremd und unwirklich von ihren Lippen kamen. Diejenigen, die unbequeme Fragen stellen oder außer Achtung und/oder aufrichtige Liebe anderes direkt vom Bildschirm aus demonstrieren könnten, wurden selbstverständlich nicht eingeladen. Die Liveübertragung des Patriarchen ist kein Platz für Experimente.

Der Auftritt des Gastes führte zu einem unauslöschbaren Eindruck auf die ukrainischen Zuschauer. Nicht das es sehr schwierig wäre – unsere Führer langweilen, das Niveau ist flach und ruft keine Erregung hervor, nicht einmal Lachen. Der Patriarch vermochte es diesen leeren Raum zu füllen, in den die ukrainischen Fernsehzuschauer mit einer überdurchschnittlichen Bildung mit der Sehnsucht nach Autoritäten schauen. Kameraerfahren noch aus seiner Zeit als Leiter der Abteilung für außerkirchliche Kommunikation, zeigte sich der Patriarch erneut als ausgezeichneter Redner, dessen Stimmgewaltigkeit von der Fähigkeit zur Wahl der Worte ergänzt. Er wurde als Philosoph anerkannt, als wirklicher Priester/Hirte, sein Treffen auf das Fernsehpublikum erhielt im Volk den Status einer “Predigt“. Weltliche Intellektuelle schlugen vor Ergriffenheit die Hände über dem Kopf zusammen: endlich haben wir einen wirklichen fortschrittlichen Führer. Im nahen Ausland taten es ihnen die kirchlichen Intellektuellen gleich: hier sehen sie, die Ukraine braucht keine eigenständige Kirche – das Volk liebt den Patriarchen. Eben so wurde das Wort gewählt – es liebt. Generell ist es richtig ausgewählt worden. Ich schließe nicht aus, dass falls Patriarch Kyrill sich am Ende seines Fernsehauftritts an die Zuschauer mit “Brüder und Schwestern“ gewandt hätte, hätten bei vielen in den Augen Tränen geglänzt.

Der Glanz der Rede des Patriarchen, die feierliche Ehrerbietung des Auditoriums zwang dazu von der Gewichtigkeit und der historischen Bedeutung der vorgetragenen Worte durchdrungen zu werden. Alles führte dazu: zu unserer unvermeidlichen Einheit und der Alternative zum Westen. Der Patriarch spricht die Worte “wir“ und “unsere“ mit Genuss aus: “unsere Ursprünge“, “unser Heiligtum“, “unsere Opfer“, die “wir für die Befreiung Europas und der gesamten Welt leisten mussten“. Er redet viel und gern von den Lügen, die aus der “Umschreibung der Geschichte“ geboren werden. Von der Unvergleichbarkeit des Nationalsozialismus/Nazismus und des Stalinismus. In seinem Auftritt die abfällige Kritik des “Handels mit Bonbonpapieren“ durch die Banken und des “unangemessenen Konsums“ überhaupt, vergisst du irgendwie die Bank „Pereswet“ und auf die Schweizer Uhr, die frech aus dem Ärmel des Patriarchen schaute, schaust du, wie auf einen bösen Scherz eines Fotografen.

Ein beliebtes Thema der Reden des Patriarchen ist die Unmöglichkeit des “westlichen Weges“ für uns (wieder dieses magische “wir“). Der Patriarch lässt sich nicht dadurch in Verlegenheit bringen, dass in seinem Munde die Idealisierung des “russischen Weges“ und die Beispiele dafür, wie verderblich für uns alles aus dem Westen gebrachte ist, ins absurde führen. Die liberale Ideologie ist armselig, die westliche Theologie ist schwach und zweifelhaft. „Was zieht uns am Westen an?“, fragt der Patriarch. Und antwortet gleich selbst, das Streben nach Sattheit. Das im Munde des Patriarchen einen dämonischen Charakter bekommt, da diesem von ihm “unser russisches“ Streben zur Heiligkeit gegenübergestellt wird.

Die Sache liegt nicht am Spiel mit den Worten, hinter denen im Allgemeinen nichts steht – satte gibt es im Westen wesentlich mehr als Heilige in Russland. Die Sache liegt in der Auswechslung der Begriffe. Die europäischen Werte kann man nicht auf die Konsumkultur zurückführen, wie uns der Moskauer Patriarch mit seinem Team zu überzeugen versucht. Übrigens, hat der Patriarch an das europäische System der Rechte und Freiheiten des Menschen ebenfalls viele Ansprüche. In erster Linie stört ihn, dass die Grundlage des Systems der europäischen Werte der Mensch ist, ausgestattet mit den Rechten und Freiheiten von Geburt an. “Die Deklaration von der Würde, der Freiheit und den Rechten des Menschen“, die unter der Leitung von Kyrill, damals noch Metropolit von Smolensk und Kaliningrad, von der Russischen Orthodoxen Kirche als alternatives Dokument für die “orthodoxe Zivilisation“ beschlossen wurde, ist hauptsächlich alternativ, das heißt entgegengesetzt zu verstehen. Da, gemäß diesem, die Menschen nicht gleich in ihren Rechten und Freiheiten sind, sondern in Abhängigkeit von ihrer “moralischen Würde“ einen Rang besitzen. Welcher Art die Würde ist, ist in den Kirchdoktrin festgelegt. Übrigens, brachte Wadim Kolesnitschenko (Partei der Regionen) einen Entwurf zur Annahme dieser klerikalen Konzeption durch die Werchowna Rada zur Prüfung im Parlament ein. Bislang ist jedoch nicht vollständig klar, auf welcher Grundlage und in welcher Form die Werchowna Rada diese Doktrin beschließen soll.

“Eine antiwestliche Rhetorik für die Ukraine“ durchzieht in diesen Tagen die Reden russischer Kirchenvertreter – ihrer Meinung nach ist es für uns Zeit zu verstehen, wer für uns ein Freund ist und mit wem wir zusammen sein sollen. So öffnet der bei Patriarch Kyrill beliebte PR Agent Protodiakon Andrej Kurajew den Ukrainern und Russen die Augen dafür, dass die Bezeichnung unseres Landes von dem polnischen abwertenden Spitznamen “okraina/Grenzgebiet/Randgebiet“ herrührt. Und wir, entweder aus Nichtbegreifen oder wegen irgendeinem bösen Gedanken, nennen uns jetzt so anstelle des stolzen “Malorossija/Kleinrussland“, welches wie Andrej Kurajew warum auch immer meint, für unser Land “eine hohe und ursprüngliche Selbstbezeichnung“ ist. “Wie ist heute nur die Politik und Ideologie in den staatlichen Schulen verzerrt worden!“, ruft der Professor der Moskauer Kirchenakademie in Verzweiflung aus. Ich teile seine Verzweiflung: was geht nur in der russischen Theologie und Kirche überhaupt vor, wenn einer der besten Prediger und Theologen des modernen Russland so leicht seinen Weg ändert und sich in einen unmittelbaren PR-Mann verwandelt?

Darüber, dass Russland die Kirche benutzt, um die Ukraine von Europa zu entfernen und sie in der eigenen geopolitischen Umlaufbahn zu halten, sind hunderte Artikel geschrieben worden. Darüber, dass die mit ähnlichen rhetorischen Fundstücken glänzende Kirche den Befehl des Kremls ausführt ebenfalls. Das spricht gleichfalls davon, dass uns niemand als eigenständiges staatliches Projekt und entsprechend als gleichberechtigten Partner betrachtet und auch nicht dazu übergeht dies zu tun. Übrigens, braucht man keine Haarspalterei mit der eigenen Staatlichkeit zu betreiben, mit der niemand – in einigen Fällen sogar wir selbst – rechnen möchte, wenn man uns vorschlägt an etwas irgendwie tatsächlich grandiosem teilzunehmen? In der “orthodoxen Zivilisation“ mit “ihren eigenen Werten“, die wir auch dem Westen vorschlagen können und sollen. In einer Zivilisation, welche “den einheitlichen Raum der Heiligen Rus, der historischen Rus“ umfasst, der großen, selbstständigen und eigenständigen. Nun, wie kann da der Herzschlag nicht kurz stocken? Wie könnte es uns nicht begeistern, die wir der Gemeinheiten, der Korruption und den Müllhaufen im Hof müde sind und davon, dass Europa für uns verschlossen ist – welches das ehemalige sozialistische Lager “verdaut“. Wir sind keine hungrigen und armseligen – wir sind einfach andere. Wie kann man nicht von der eigenen Einzigartigkeit begeistert sein – wenn auch eine für drei?

Patriarch Kyrill, der diese Rhetorik wählte, kennt unseren Schwachpunkt – er ist für uns tatsächlich einer für drei. Die Nostalgie nach Zeiten “als wir stark waren“ wird spürbarer, je schwächer wir werden. Das betrifft nicht nur die Ukraine, sondern auch Russland. Möglicherweise muss man sich daran erinnern, dass die Ukrainische Orthodoxe Kirche fast die Hälfte der Gemeinde der Russischen Orthodoxen Kirche. Ihre Kraft liegt in der Tat in der Einheit mit uns, da ohne uns die Russische Orthodoxe Kirche nicht die größte orthodoxe Kirche der Welt wäre. Die Rivalität zwischen dem Moskauer Patriarchen und dem Konstantinopler verlöre ihren Sinn, da dessen Ansprüche auf die Führerschaft seltsam wirken würden.

Den täglichen oder wöchentlichen Newsletter abonnieren und auf dem Laufenden bleiben!

Das heißt alle, die mit stockendem Herzen die “kleinen Schritte“ der Ukrainischen Orthodoxen Kirche zur Selbstständigkeit verfolgten und erwarteten, dass diese sich auf evolutionärem Wege einstellen würde, können in Urlaub gehen. Das ist amtlich. Denn der aktuelle Besuch des Patriarchen ist nicht anderes als eine Demonstration der harten Absicht die Ukraine im System der “russischen orthodoxen Zivilisation“ zu halten, dafür werden alle Kirchenmechanismen genutzt. Die Äußerungen der russischen Kirchvertreter in Beziehung zur Ukraine, werden wahrscheinlich schwächer werden – außer in den Fällen, wenn irgendjemand vor den Kopf gestoßen werden muss. Die Frage der Sprache des Gottesdienstes wird maximal liberal gelöst. Es hat sich die Mythologie des “Kiewer Lands“ selbst geändert. Jetzt wird der Akzent nicht auf die Zweitrangigkeit (wie kann man!) gelegt, sondern darauf, dass dies die “kleine Heimat“ der Heiligen Rus ist oder “unser Jerusalem“ oder “unser Konstantinopel“ – allgemein, ein Heiligtum. die Erstgeburt und überhaupt “unser alles“. Derweil ist nicht ausgeschlossen, dass die Ukrainische Orthodoxe Kirche in ihrer Selbstverwaltung beschnitten wird – man wird sie nicht wieder in ein Verwaltungsgebiet umwandeln, natürlich, doch die Freiheit wird geringer werden. Da die Triebe der Eigenständigkeit, die in den letzten zehn Jahren in der Ukrainischen Orthodoxen Kirche sprossen, der Moskauer Leitung unerwünschte Früchte bringen könnte.

Die offene Deklarierung der Absichten in Bezug auf die Ukrainische Orthodoxe Kirche und ihre Freiheiten führte zur zweifachen Auszeichnung für Wassilij Anisimow, den Hauptredakteur der Webseite „Ukraina Prawoslawnaja“, Präsident Medwedjew verlieh ihm den Orden der Freundschaft und Patriarch Kyrill den Orden Sergej Radoneshskijs/Sergius von Radonesch. Die Leitung der Ukrainischen Orthodoxen Kirche bemühte sich in den letzten Jahren sich von dieser Webseite zu distanzieren, offensichtlich in Verbindung mit ihrer antiukrainischen Rhetorik und den ständigen Versuchen Zwist dort zu säen, wo es diesen bereits zur Genüge gibt. Doch bei der Ordensverleihung nannte Patriarch Kyrill Anisimow “Leiter des Pressedienstes“, damit dessen Vollmachten bestätigend und dabei nicht berücksichtigend, wie das bei der Ukrainischen Orthodoxen Kirche und in der Ukraine überhaupt aufgenommen wird.

Der Patriarch braucht ergebene Leute, die in erster Linie ihm und erst in zweiter der Sache dienen. Die Metamorphose von Andrej Kurajew von einem guten Prediger in einen marktschreierischen Ideologen ist sehr bezeichnend. Leute dieser Art braucht der Patriarch in der Ukraine, in Kiew, welches der Patriarch zum russischen, zu seinem Konstantinopel machen möchte. Davon redet insbesondere die Gleichmachung Metropolits Wladimir, des Vorstehers der Ukrainischen Orthodoxen Kirche. Das unterscheidet den Besuch dieses Jahres von denen des letzten Jahres der beiden Patriarchen, neben denen Metropolit Wladimir gleichberechtigter Teilnehmer der Ereignisse war, der Gastgeber, der die Gäste empfängt. Schwer zu sagen, was damals die Ereignisse beeinflusste – die Anwesenheit des Patriarchen Konstantinopels, die Erregung, die mit einem möglichen Vertrag zwischen Patriarch Bartholomäus, Patriarch Filaret und Präsident Juschtschenko zu einer alternativen ukrainischen orthodoxen Kirche verbunden war, die gegenseitige Achtung zwischen Patriarch Alexij und Metropolit Wladimir und die Achtung gegenüber den Vereinbarungen, die zwischen ihnen erreicht wurden. In diesem Jahr hat sich alles geändert. Präsident Juschtschenko, “der Autor der Idee“, leuchtete kurz vor dem Hintergrund des Holodomor-Memorials auf, Patriarch Bartholomäus erinnerte sich überhaupt nicht an den Feiertag der Gründung der Tochterkirche, ja und die Feier selbst erwies sich als irgendwie “großrussisch“ und überhaupt nicht ukrainisch und sogar generell nicht christlich.

Jedoch diejenigen, die bereits bereit sind Patriarch Kyrill das Bestreben die Bestellung der russischen Staatsgewalt zur Einheit mit der Ukraine so gut wie möglich umzusetzen vorzuwerfen, sollten sich nicht mit Schlüssen überstürzen. Kyrill macht nicht den Eindruck eines vorbildlichen Soldaten oder eines halsstarrigen Beamten. Er ist ohne jeden Zweifel ambitioniert und ein Zusammenstoß mit der weltlichen russischen Macht um Popularität, Einfluss und Befugnisse scheint praktisch unvermeidlich. Bislang erläuterte der Kreml dem Patriarchen eingängig, wo sich die Linie befindet, zu deren Überschreitung er nicht berechtigt ist. Die Macht in Moskau (Бело­каменная) ist zu monolithisch und eifersüchtig, mit ihr zu streiten ist nicht einfach. In diesem Sinne ist die Ukraine für den Patriarchen sowohl ein Testfeld als auch ein Sprungbrett. Hier rechnet er damit das zu erreichen, wovon er in Russland nur träumen kann, das Recht auf politische Prozesse Einfluss zu nehmen. Denn Janukowitsch, der Kyrill nicht von der Seite wich, unterhält nicht nur die Eigenliebe des Patriarchen.

Faktisch hat der Besuch von Patriarch Kyrill in der Ukraine bislang nichts komplett Neues gebracht – außer Emotionen. In diesen wurden übrigens keine großen Hoffnungen gesetzt, wie es im letzten Jahr war. Die Worte darüber, dass die “Ukraine und ihre Kirche nicht bereit sind“, dass es “keine einheitliche Meinung gibt“, dass die “Autokephalie zur Spaltung führt“ und so weiter, sind schon so oft wiederholt worden, dass sie ihren Sinn verloren haben. Doch sie werden wie ein Mantra auch bei diesem Besuch wiederholt. Das fehlende Interesse von Patriarch Bartholomäus an der Ukraine beeilte man sich dieses Mal als diplomatischen Erfolg Patriarch Kyrills zu verkünden, der “hinfuhr und Einigungen erzielte“. Doch tatsächlich ist es schwer sich vorzustellen, dass Patriarch Bartholomäus zu aktiv in der “ukrainischen Frage“ nach dem nicht erfolgreichen Versuch Patriarch Filaret im letzten Jahr zu überreden und den Erklärungen des Letzteren, dass er keinen Unterschied zwischen dem “Konstantinopler Joch“ und dem “Moskauer“ sieht. Interessant ist, ob Patriarch Kyrill seinem ukrainischen Kollegen dankte sagte – die Spaltung, Spaltung sein lässt und die Dienstleistung als Dienstleistung wahr nimmt.

Dass die Pressegruppe des Patriarchen beständig wiederholte, dass der Besuch in keinem Falle politisch ist und nur ein pastoraler oder noch besser ein Pilgerbesuch, rief von Anfang an Verdacht hervor, der bald von Gereiztheit ersetzt wurde. Der Besuch erwies sich als im Vollen und Ganzen politischer. Er zeigte der Ukraine noch einen weiteren russischen Politiker, der sich bemüht diese “heilige Erde“ / dieses “heilige Land“ für das Erreichen eigener Ziele zu nutzen.

31. Juli 2009 // Jekaterina Schtschotkina

Quelle: Serkalo Nedeli

Übersetzer:   Andreas Stein — Wörter: 2571

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Vielleicht sollten Sie eine Spende in Betracht ziehen.
Diskussionen zu diesem Artikel und anderen Themen finden Sie auch im Forum.

Benachrichtigungen über neue Beiträge gibt es per Bluesky, Facebook, Google News, Mastodon, Telegram, X (ehemals Twitter), VK, RSS und täglich oder wöchentlich per E-Mail.

Artikel bewerten:

Rating: 6.5/7 (bei 4 abgegebenen Bewertungen)

Neueste Beiträge

Kiewer/Kyjiwer Sonntagsstammtisch - Regelmäßiges Treffen von Deutschsprachigen in Kiew/Kyjiw

Karikaturen

Andrij Makarenko: Russische Hilfe für Italien

Wetterbericht

Für Details mit dem Mauszeiger über das zugehörige Icon gehen
Kyjiw (Kiew)0 °C  Ushhorod0 °C  
Lwiw (Lemberg)0 °C  Iwano-Frankiwsk0 °C  
Rachiw-4 °C  Jassinja-3 °C  
Ternopil0 °C  Tscherniwzi (Czernowitz)0 °C  
Luzk0 °C  Riwne1 °C  
Chmelnyzkyj0 °C  Winnyzja0 °C  
Schytomyr0 °C  Tschernihiw (Tschernigow)0 °C  
Tscherkassy0 °C  Kropywnyzkyj (Kirowograd)1 °C  
Poltawa1 °C  Sumy0 °C  
Odessa4 °C  Mykolajiw (Nikolajew)4 °C  
Cherson6 °C  Charkiw (Charkow)1 °C  
Krywyj Rih (Kriwoj Rog)3 °C  Saporischschja (Saporoschje)6 °C  
Dnipro (Dnepropetrowsk)4 °C  Donezk2 °C  
Luhansk (Lugansk)3 °C  Simferopol7 °C  
Sewastopol9 °C  Jalta10 °C  
Daten von OpenWeatherMap.org

Mehr Ukrainewetter findet sich im Forum

Forumsdiskussionen

„Naja die Geschichte fängt schon viel früher an wo noch Sowjetischen Zeiten war, als Westdeutchland mit DDR bzw, Sowjetunion die Druschba- Trasse gelegt hatten. Was wenige wissen die DDR hatte bedenken...“

„Ein Blick auf das Mikrophon im Beitrag würde mißtrauisch machen, wenn die Zahlen an sich nicht schon so suspekt wären. Das klingt schon alles sehr nach NATO-/ukraininscher Propaganda. 150 k Vermisste....“

„also welcher SED-Pim*el hat sich den die gestrige Operation ausgedacht: schickt 70 Mann zu Fuss über den Acker.... keiner kommt auch nur in die Nähe einer ukrainischen Stellung. Mensch, gebt doch Eurem...“

„Komm, hör auf uns Deine Russenpropaganda aufzutischen; ihr sterbt massenhaft und verdienteter massen . Alles weiter: soll sich doch Dein IM -drum kümmern, das mache ich nicht einmal, wenn dieser zu faul...“

„Ein Blick in die Statuten der NATO zeigt daß selbst der sog. Bündnisfall mitnichten so verbindlich für die einzelnen Mitglieder ist wie es für ein Militärbündnis scheinen mag. .... Ich finde aber,...“

„Das sehen wir doch täglich: irgendwie scheinen sich die Invasoren selbst fertig zu machen. Ehrlich gesagt, war ich auch am Staunen: kann das denn war sein? Aber ich sehe es seit 3 Jahren immer wieder,...“

„"...oder warum hat Merkel doch noch eine 2.Röhre legen lassen ?" Du meinst den zweiten Doppelstrang, northstream2 ? Das hatte wohl weit in die Zukunft reichende strategische Gründe, wahrscheinlich wollte...“

„Russische Niederlagen sind auch für die nächsten 1-2 Jahre vorprogrammiert: jetzt seid ihr den Stützpunkt in Lakartia losgeworden (die Vorschlaghammer-Mörder sitzen noch in der Wüste fest, hehe) und,...“

„unerhebliches Geschwätz eines "Lavrov", oder "Millers" oder sonstigem KGB Agenten. Die Pipeline nach China hat gerade mal 1/10tel der Kapazität die nach Europa führte, und: die Chinese saugen sie noch...“

„Ein Blick in die Statuten der NATO zeigt daß selbst der sog. Bündnisfall mitnichten so verbindlich für die einzelnen Mitglieder ist wie es für ein Militärbündnis scheinen mag. Ist nunmal eine demokratisch...“

„Ein Blick auf das Mikrophon im Beitrag würde mißtrauisch machen, wenn die Zahlen an sich nicht schon so suspekt wären. Das klingt schon alles sehr nach NATO-/ukraininscher Propaganda. 150 k Vermisste....“

„Na ja, ein bisschen mehr an Wort bzgl. der Sicherheitsgarantien hat die USA schon gehalten, vor allem im Vergleich zu den Russen. Es läuft weiterhin auf Sicherheitsgarantien hinaus, es sollten sich nur...“

„Es ist bereits die zweite massive Strompreiserhöhung für die Ukrainer seit Kriegsbeginn. Umgerechnet müssen damit ab Samstag knapp zehn Cent für die Kilowattstunde bezahlt werden. eh, 10 cent pro kwh,...“

„Die Ukraine will sofort in die NATO - mit den Teilen, die nicht von Russland besetzt sind. So soll ein Weg zu Friedensverhandlungen gefunden werden. Geht das? Nein, das geht NICHT. Nach dem Status der...“

„Egal ob Russland am Boden liegt oder nicht. Putin wird weitermachen, und das Volk wird die Klappe halten. Allenfalls regional wird es die oder andere kleine Demonstration geben. Die russischen Oligarchen...“

„Warum willst Du das sich die Ukraine vom Donbas verabschiedet? Das stimmt doch nicht, das ist doch Putin's Terror-Propaganda. Kein Ukrainischer Politiker hat das gesagt, oder etwas getan: dann sollten...“

„Accidentally Revealed the Number of Missing Terrorists 2024 iframe die "Nichte von Putin" hat es ausgespuckt: die russischen Streitkräfte vermissen dieses Jahr allein (2024) 48.000 Soldaten. Familienangehörige...“

„übrigens, irgend etwas tut sich da auf diplomatischen Wege: es gibt kaum neue Nachrichten (jedenfalls keine Spannenden) bei U-Tube;... dann reden etliche TV-Sendung als gäbe es schon eine Waffenstilstand?...“

„Merkel tourt durch die USA und gibt fleißig Interviews. Ein paar Zitate aus diesem Artikel: Wäre die Geschichte anders gelaufen, wenn die Nato der Ukraine schon 2008 den Weg zur Mitgliedschaft geebnet...“

„Erzählt das nicht überall rum: Putin hasst Weihnachten & Weihnachtsbäume ! Haben sie ihn schon mit auf der KGB Schule aufgezogen: und ihn immer in sein Zwergengewand gesteckt, damit er sich austoben...“

„4 h später wurde ich meine Meinung auch noch kopiert : CDU-Politiker kritisiert Scholz-Reise als "schäbig" und "verlogen" Aktualisiert am 02.12.2024, 12:36 Uhr ... Vielleicht sollte ich doch noch in...“

„Während seines Besuchs plant Olaf Scholz unter anderem ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz ist am Montag, den 2. Dezember, in Kiew...“

„Die „Vögel der Magyaren“, nennen sich: МАДЯР @MAGYARBIRDS auf You-tube: ... Da könnt sogar die Komoloskens nachsehen, wieviel Leute er von Euch verheizt: Auch auf Euch, warten sie noch: kommt...“

„Tja, die Trulla arbeitet nicht nur, wie seinerzeits Helmut Kohl, ziemlich erfolglos an ihrem eigenen Denkmal, sondern versucht sich auch noch in die aktuelle Politik einzumischen. Übrigens: Merkel hat...“

„Ja, brav. Lieb von Dir, dass Du denkst, dass Russland nicht gewinnen mag.... Aber was hat Merkel in ihrer 16 jährigen Amtszeit gemacht? Sowohl Nordstream1 in Betrieb genommen, als auch Nordstream 2 genehmigt....“

„Hier ist noch ein aktuelles Video, von 3 Deutschen in der Ukraine: Alex, der die internationale Legion mitbegründet hat, Otto, Scharfschütze, im Moment in Genesung, und noch einem Unternehmer. iframe“

„. Der Grosshandelspreis für Gas liegt in Deutschland heute übrigens unter 50./% von dem Preis den diese Bande Euch abgezockt hat: Dauerhaft, seit Anfang 2022.... Wie teuer war denn russ. Gas? Also nicht...“

„. Der Grosshandelspreis für Gas liegt in Deutschland heute übrigens unter 50./% von dem Preis den diese Bande Euch abgezockt hat: Dauerhaft, seit Anfang 2022.... Wie teuer war denn russ. Gas? Also nicht...“

„Na,was die Ukraine über Merkel denkt, ist sowieso egal. Ich lebe ja nicht in Deutschland (Übersee-Frankreich), habe einige Nachrichten in dieser Zeit auch gar nicht richtig wahr genommen. Aber mit der...“

„(Intermediate-Range Ballistic Missile – IRBM) ist eine typische Erpressung Russland, schrieb er auf der Plattform X. Putin versuche, alle einzuschüchtern, die die Ukraine unterstützen. #Krieg Ich sehe...“

„Paar verruckte Personlichkeiten die nicht wissen warum sie eigentlich hingefahren sind gibt es bestimmt aus jeden Land was schnell als Kanonenfutter enden kann. Die Herrn mit Kampfvorerfahrung , Armeen...“

„Halt, Vorsicht: die USA haben gar keine "Verfügungsgewalt" über das SWIFT-System: das ist ein europäischer Bankenverband, mit Sitz in Belgien !! Ja, Europa verwehrt bestimmten russischen Staats-Banken...“

„Nur mal aus Interesse Hat es geklappt mit den deutschen Kontakten in der Ukraine ?“

„Also, am Anfang des Krieges zog die Ukraine alle möglichen Hazardeure dieses Globus an. Ich glaube dass die meisten davon bereits nach 6 Monaten entweder abgehauen sind, oder ausgeschlossen worden. Ich...“

„Diese Dinge sind noch aktuell? Ich habe Gutes von deutschen Kämpfen hören können 2024.“

„3.000 Hrywnja entspricht = 69,08 Euro Ich frag mich nur wie die das mit der Spurbreite machen? Ungarn hat doch auch die europ/Normalspur. (1435 mm, statt Russischer Breitspur: 1520) Ist die ukrainische...“

„na klar, Radarreflektoren (ein Stückchen "hochtechnisches" Alupapier, etc. - kennen wir längst) um die Radarsignatur zu vergrössern: kenne ich als Zivilist seit 35 Jahren (als ich meinen Segelschein...“

„Ein Stück weiter fliegen die "“Parody” UAV schon "On November 10, 2024, two such drones landed in Moldova, highlighting their widespread deployment." Die Kugeln da drin sind Radarreflektoren, die...“

„zu Täuschen lassen die Russen das Zeug fliegen Ja, Frank, dieses Spielzeug habe ich neulichst auch gesehen. Wie lange mag es her sein? 14 Tage vielleicht? Schau Dir an, wie gross sie sind: wieviel Benzin...“

„...die Shaheds werden wohl zu mehr als 95% abgefangen, aber ich glaube, diese dienen eh nur dazu von den KH-101 und anderen Raketen abzulenken und die ukrainische Luftabwehr beschäftigt zu halten. zu...“

„Wie geht's eigentlich der Wirtschaft der Ukraine? Tja, auch das verflüchtet sich ein wenig im "Kriegsnebel", ein paar Antworten auf diese Frage erhielt ich heute vom Xavier Tyntelmann: ein Video mit einem...“

„Durchaus interessante Fragen, aber sie würden diesen thread wohl endgültig sprengen. Gerne an geeigneter Stelle weiter.“

„Hallo, wie ist das Klima auf Kuba gerade ? Ab einem bestimmten Lebensalter wittert man offenbar gerne überall Verrat, aber überschätzt Du da nicht einiges ? Du, ich bin nicht in Kuba. Frage mich aber,...“

„Hallo, wie ist das Klima auf Kuba gerade ? Ab einem bestimmten Lebensalter wittert man offenbar gerne überall Verrat, aber überschätzt Du da nicht einiges ? Was Du da beschreibst ist einfach der alltägliche...“

„Liebe Landsleute, wählen kann nur, wer in ein Wählerverzeichnis eingetragen ist. Deutsche, die im Ausland leben und nicht in Deutschland gemeldet sind, müssen dies zunächst beantragen. Wir empfehlen,...“

„Es dürfte schon reichen, wenn Deutschland seine Steuern ähnlich rigoros eintreiben würden wie die USA es halten. Davon ab sollten die nicht immer nur auf dem Bürgergeld und die Renten rumhacken, sondern...“

„Das russische Generalkonsulat in Poznan wird auf Wunsch Polens bald geschlossen werden. Es könnte jedoch ein ukrainisches Konsulat in diesem Gebäude eingerichtet werden, dies erklärte der polnische...“

„Liebe Freunde, wir haben eine große Ehre: Unsere Aktion für geflüchtete Ukrainer-innen wurde für den Deutschen Engagementpreis 2024 nominiert! Im Februar 2022 haben wir begonnen, kostenlose Haarschnitte...“

„Putin f**kt jetzt seine Kriegsversehrten.... was soll man dazu sagen: so eine F*tze. "Wladimir Putin reduziert Zahlungen an Verwundete Soldaten offenbar drastisch" ... Dieser Gauner ist dermassen pleite,...“

„Kommt regt Euch ab, erst mal schauen was er machen will: die Kosten des Krieges auf Europa abwälzen. Also auch auf Dich, und Deinen Nachbarn: die Deutschen. Können diese es? Ja, schliesslich hat Deutschland...“

„Trump hat Mike Waltz zum neuen Nationale Sicherheitsberater der (zukünftigen) neuen US-Regierung bestellt. Er gilt als sehr Russland kritisch. von ihm stammen übrigens die folgenden Zitate:. "Die meisten...“

„Es hindert dich niemand daran, Beiträge von und mit dem Bühler einzustellen. Das machen ich dann mal. Es ist aber nur eine kleine Auswahl der Youtube-Seiten die ich verfolge. Jedermann ist es eigentlich...“

„Es hindert dich niemand daran, Beiträge von und mit dem Bühler einzustellen. Das machen ich dann mal. Es ist aber nur eine kleine Auswahl der Youtube-Seiten die ich verfolge. Jedermann ist es eigentlich...“

„Es hindert dich niemand daran, Beiträge von und mit dem Bühler einzustellen. Né, werde ich nicht machen. Soll sich jedermann der sich schlau machen will erkundingen: geht auch per Google? Der General...“

„Brauch man sich um das Putin'sche Geschwafel noch zu kümmern? Ich kann Euch sagen, was Trump will: Geb mir die Hälfte von Sibirien. Was Alexander II geschafft hast, hast Du auch verbracht. (obs. dieser...“

„Kurz bevor der Winter naht sieht Militäranalytiker Michael Kofman die Ukraine in einer schwierigen Lage. Probleme mit ihrer Ausrüstung und Manpower hätten allerdings auch die Russen. Mehr bei der ......“

„Der kann auch versenkt werden, dann werden wieder die Tränen kullern bei den Tyrannen.“