Meinungen & Analysen
Alle Beiträge aus dem Bereich Meinungen & Analysen
Warum der Westen bezüglich Russland auf dem Holzweg ist: Wir missverstehen die Moskauer Herausforderung
Mit seinem Säbelrasseln hat der Kreml während der letzten Monate erfolgreich große Teile der westlichen Eliten unter seine „reflexive Kontrolle“ gebracht – eine sowjetische Propagandastrategie, die darauf zielt, im Voraus kalkulierte Reaktionen aufseiten des Feindes auszulösen. Moskau bestärkt Politiker, Journalisten, Militärs, Intellektuelle und Diplomaten rund um die Welt in dem ...
Ukrainischer Eurotraum - Über unsere primäre „Klammer“
Nach dem Maidan ist die Eurointegration zur primären „Klammer“ geworden. Um dieses Thema herum wird die öffentliche Rhetorik der Staatschefs ausgebildet; daraus schöpfen auch die loyalen Intellektuellen Sinn und Inspiration. Und am wichtigsten ist, dass es bezüglich der Eurointegration einen wackeligen gesellschaftlichen Konsens gibt: Den EU-Beitritt unterstützen etwas mehr als ...
1941, 2016: Der eigene und der fremde Krieg
Der 75. Jahrestag des Überfalls Deutschlands auf die UdSSR ist für uns wirklich kein bedeutendes Datum mehr. Der „Große Vaterländische“ existiert im ukrainischen Bewusstsein nicht mehr und der Zweite Weltkrieg begann nicht am 22. Juni 1941, sondern einiges früher.
Das Fußballfansyndrom
Der Skandal mit den gewalttätigen Fans, die einen kleinen Teil der „russischen Welt“ nach Frankreich brachten, läuft Gefahr zur grellsten Episode der EM 2016 zu werden.
Wie kann das Sicherheitsdilemma der Ukraine gelöst werden? - Ein Intermarium-Block der Staaten zwischen Ostsee und Schwarzem Meer
Wie die schicksalsträchtigen Ereignisse der letzten zwei Jahre nochmals illustriert haben, befinden sich einige Länder „Zwischeneuropas“ wie Georgien und die Ukraine in einer sicherheitspolitischen Grauzone. Sie werden erst dann eine Chance zum NATO-Beitritt erhalten, wenn sie ihre Streitigkeiten mit Russland nachhaltig beigelegt haben, d.h. wenn sie den Schutz der Allianz ...
Das Europa, das wir verlieren
Am 1. Juli 2013 wurde Kroatien zum 28. Mitglied der Europäischen Union. Zur gleichen Zeit zu der die sich erweiternde EU die Verkörperung aller Träume war, bereitete sich die Ukraine auf den Gipfel von Vilnius vor und Janukowitsch wurde als Eurointegrator angesehen und nichts deutete auf die großen Erschütterungen hin.
„Unsere“ oder „Fremde“: Warum man die Krim nicht verallgemeinern sollte
Wissen Sie, worin das Hauptproblem der Krim besteht? Darin, dass die Ukraine bis heute sich nicht darauf geeinigt hat, wer auf der Halbinsel lebt: „unsere“ oder „nicht unsere“.
Über die ukrainische Sängerin Jamala, ihre Musik und die Frage des hybriden Krieges
Nach Jamalas Sieg beim European Song Contest 2016 thematisierten die meisten Schlagzeilen in Deutschland die russischen Reaktionen darauf und somit die politische Dimension des Wettbewerbs: Von einem Kalten Krieg, einem politisierten Wettbewerb oder auch von einem Eurovisions-Stellvertreterkrieg zwischen Russland und der Ukraine war immer wieder die Rede. Obwohl es sich ...
Was Europa von der Ukraine lernen kann
„Die Frage ist nicht, ob die Ukraine es wert ist, zu Europa zu gehören – sondern ob das heutige Europa den tiefsten Hoffnungen der Ukrainer gerecht werden kann.“
Ukrainische Barrikaden oder Warum Krieg leichter ist als Frieden
Vor zwei Jahren war es in gewisser Weise sogar leichter. Als versucht wurde, dass Schicksal des Landes durch Kanonendonner im Osten zu entscheiden, zog sich nur eine einzige Kluft durchs Land. Und die lief auf die Frage hinaus, ob du eine unabhängige Ukraine willst oder nicht?
Zwei Jahre Präsidentschaft Poroschenko: Eine Übergangsfigur im ukrainischen Systemwandel
Am 7. Juni 2016 jährt sich die Inauguration von Petro Poroschenko zum Präsidenten der Ukraine zum zweiten Mal. Das heutige ukrainische Staatsoberhaupt wird in der sozialwissenschaftlichen, publizistischen und Medienanalyse des Westens meist in erster Linie in seiner Eigenschaft als „Oligarch“, Großfabrikant, Milliardär (bzw. seit 2014 „nur“ noch Multimillionär), „Schokoladenkönig“, Wirtschaftsmagnat ...
Nadeschda Sawtschenko - ein Gast aus der Vergangenheit
Sie kommt aus dem Raum des schwarz-weiß, aus der Logik des Krieges, die keinen Platz für Halbtöne lässt. Sie ist aus einer Welt, in der ein Zugeständnis die Niederlage bedeutet und ein Kompromiss der Kapitulation gleichkommt.
Marsch der Enthusiasten
Progressive Ukrainer fühlen sich als Opfer des Holodomor, obwohl sie den konservativen, passiven, zum Tode geweihten Bauern kein bisschen ähnlich sind. Mental ist der ukrainische Aktivist den Komsomolzen der 20er-30er Jahre viel ähnlicher – aktiv, um die Zukunft bemüht, nach radikaler Umerziehung dürstend.
Die russische Militärparade am „Tag des Sieges“ als Theaterstück betrachtet
Seit einiger Zeit beklagt man zu Recht, dass das Theater sich im 21. Jahrhundert in einer Krise befindet. Das betrifft sowohl die Dramatik selbst als auch die ehemals vorhandene Fähigkeit des Theaters, gesellschaftlich etwas zu vermitteln. Das Theater hat dabei nicht nur die Tradition hinter sich gelassen, sondern auch ...
Wie Russland in die Ostukraine einmarschiert ist und seine Invasionskräfte steuert
Von einem Feld bei Kusminka im Oktober 2013 bis zum Kessel von Illowajsk und dem Einmarsch in das Donezker und Luhansker Gebiet mit regulären Verbänden der russischen Streitkräfte bis zum Aufbau einer Invasionsstreitmacht im Donbass.
Die Donbassisierung der Ukraine: Eine feudale Bombe unter unsere Staatlichkeit
Betrachtungen über die Besonderheiten des Donbass führen zum Gedanken, dass die dortige antistaatliche Rebellion das Resultat der Entwicklung der historischen Umstände ist. So kann der Rest der Ukrainer ruhig schlafen, ohne Angst haben zu müssen, von den Bürgern der nicht anerkannten „Republik“ aufgeweckt zu werden. Aber in der Tat ...
Homo Donbassus oder was änderte der Krieg?
Aber in dem ganzen Chaos und der Verwirrung haben wir vergessen noch an einen genetischen Zweig des Homo Donbassus zu erinnern, diejenigen, die noch hier sind. Die Ukrainer von Donezk leben noch. Jeden Tag werden sie weniger: Einige wandern aus, fast in ein anderes Land, die anderen haben an ...
Für ein starkes Europa mit Götz Aly und Geert Wilders?! - Eine Antwort auf den Kommentar von Götz Aly zum holländischen „Nein“
Der Artikel des deutschen Historikers Götz Aly (veröffentlicht am 12 April 2016 in der Berliner Zeitung) trägt den Titel „Gegen die Ukraine, aber für Europa“. Als ein in Deutschland lebender Ukrainer, der die Ukraine in der EU sehen will, würde ich gerne dazu Stellung nehmen.
Paradies für Hochstapler
Ich weiß aus eigener Erfahrung: im Gefängnis ist es schlecht. Häufig, sehr schlecht. Aber in den zivilisierten, demokratischen Ländern existieren auch Gefängnisse. Denn auch dort gibt es Verbrecher. Dazu gibt es in allen Ländern Bürgerrechtler. Das sind Menschen, die die Rechte derjenigen verteidigen, die es benötigen. In erster Linie ...
Die Journalisten haben sich geirrt: Roshen ist im Blind Trust
Wie Poroschenko vorgeht, wird die Zeit zeigen, doch bisher hat er alle Versprechen vollständig eingehalten und hat auf Management und Einfluss auf sein Geschäft verzichtet.
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