Gerüchte. Wieder Gerüchte. Die nächste Welle der Verbannung von überaus kompetenten Leuten. In einem Land, in dem es keine offene Information gibt, leben Gerüchte ein süßes Leben. Irgendwo dort, unter der Himmelskugel, im obersten Kabinett des Wolkenkratzers ukrainischer Macht, reift die nächste hohe Entscheidung heran. In diesem Fall – über den Machtwechsel im Ministerium für Gesundheitswesen. Wie immer, gibt es eine Gruppe von Anwärtern. Die Gerüchte vermelden eine besondere Sympathie für einen der Top-Manager des Landes, nennen ihn rein hypothetisch „Pjotr Aleksandrowitsch“.
Der Topmanager will, dass ein Wunder geschieht. Wenn auf dem Ministersessel ein brillanter Herzchirurg (oder Kinderarzt, oder Neurologe, oder Sexualpathologe…) sitzt, ändert sich alles. Wie immer, alles zum Guten. Und endlich wachen wir in einem Land auf mit einem reformierten System des Gesundheitswesens. Mit Bedauern vermelde ich: entweder wachen wir nicht auf oder es wird keine Reform geben. Denn das Ministerium kann sich nicht an seinen eigenen Haaren aus diesem tiefen Sumpf ziehen. Selbst im Falle dessen, dass der Minister/Haarhalter ein willensstarker und entschlossener Herzchirurg sei (oder Kinderarzt, oder Neurologe, oder Sexualpathologe…). Insofern kann selbst unser allmächtiger und allvernünftiger Topmanager nicht die Gesetze der klassischen Physik aufheben, insbesondere das altertümliche Gesetz über die Notwenigkeit eines Hebels nicht.
Traurige Gerüchte. Wir, Patienten, sind durchaus gewillt, zu privatisieren. Die übrigen Privatisierungen sind ausreichend lang her: unsere (gerade das – unsere) Fabriken, Dampfer und Flugzeuge. Bleibt noch das „herrenlose“ System des Gesundheitswesens übrig, und wir mit ihm. Der schwache, willenlose Minister spricht bloß von einer künftigen Privatisierung; entschlossen und stark wird er sie vollenden. Mit – für uns Patienten – traurigen Resultaten. Aber das kommt erst danach, später. Solang bis der brillante Herzchirurg (oder Kinderarzt, oder Neurologe, oder Sexualpathologe…), sich maßlos bereichert, den Ministersessel stumm räumt und wir, die Privatisierten, uns wieder von Gerüchten ernähren. Und sich unser Topmanager wieder Gedanken über die Notwendigkeit von Reformen macht.
„Wir Ukrainer werden das aushalten. Uns hat man nicht daran gewöhnt. Welch Experimente mit uns die Sowjetmacht und deren Nachfolger anstellten … Wir werden auch diese „wunderbaren Neuerungen“ aushalten. Umso mehr, als dass wir seit langem daran gewöhnt sind, Selbstbehandlung und bewusst-notgedrungenes Vermeiden als offizielle Medizin zu bezeichnen. Und dort, so siehst du, ändert sich auch der Topmanager und auch wir vertrauen erneut auf eine helle Zukunft. Und, wer eben nicht überlebt, niedergedrückt von völlig heilbaren Krankheiten… nun, das ist dann eben Schicksal.“
Sind wir wirklich zu einem Leben verurteilt, in Sehnsucht nach dem Vergangenen und mit einer eiternden Zukunft? Ist wirklich alles so eindeutig in der Ukraine? Selbstverständlich nicht. Und es ist nicht notwendig zur Rettung der Kiewer Rus wenig verständige Ausländer zu rufen. So ist das alles nicht. In der Ukraine gibt es auch Experten. Schlaue, aufrichtige und vorsichtige (eine wichtige Qualität von Reformatoren). Juristen, Ökonomen, Manager, Sozialpolitikkenner. Aber die sind unseren Topmanagern nicht bekannt. Das ist auch verständlich, da aus der Höhe des Wolkenkratzers der Macht Georgien, Litauen, die Schweiz und Singapur viel besser zu sehen sind. So banal ist das alles. Und so trostlos.
25. Januar 2016 // Semjon Glusman
Quelle: Lewyj Bereg
Forumsdiskussionen
Tombi in Wirtschaft • Re: Der Krieg raubt alle Ressourcen: Hat die grösste Stahlfabrik der Ukraine eine Zukunft?
„Stahlproduktion der Ukraine steigt 2024 um 31,2%, sagen Produzenten Am 10. Juni 2024 um 08:21 Uhr Die Ukraine hat in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 3,1 Millionen Tonnen Stahl produziert, 31,2%...“
Tombi in Wirtschaft • Re: Heikle Gespräche über russisches Gas
„Für einen wirklichen Vergleich solltest du die Erdgaspreise vom September 2021... Warum 2021? Ich sehe das nicht so, die Gaspreise sind erst im Februar 2022 gestiegen. Wer unbedingt den September 2021...“
Tombi in Politik • Re: Ukraine klagt über schlechte Munition aus dem Westen
„Handelsblatt hat nur einen "nicht abonnenten Blocker" dazwischen geschaltet. Ich kann diesen Artikel also nicht lesen. Aber: überall wird jemand versuchen seine Schrottmunition, 50 Jahre auf Lager gelegen,...“
Tombi in Recht, Visa und Dokumente • Re: Heirat und nachfolgende Auswanderung
„Warum wird heiraten eigentlich so schwierig gemacht? Sollte doch reichen, wenn er nach Kiev reist, seine Papiere vorlegt, vielleicht noch übersetzen (3 Tage), und danach heiraten kann. Ansonsten muss...“
Tombi in Wirtschaft • Re: Heikle Gespräche über russisches Gas
„Östereich hat sich übrigens bereits kräftig in den A**ch gekniffen, denn Deutschlands Grosshandelspreise für Gas liegen heute 20% unter denen vor dem 24.02.2022. Da sieht man mal an, wie uns die Herren...“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Heirat und nachfolgende Auswanderung
„in der Tat. So geht das nicht. Das "Heiratsbüro" gibt kein grünes Licht, wenn die legale Einreise nicht überprüft wurde, was normal einige Wochen dauert. Dazu muss widerum die Eheschliessung angemeldet...“
MHG1023 in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Wie sollte in der Ukraine mit den Sprachen umgegangen werden?
„Das die Ukraine einiges an Bodenschätzen hat, war mir bewußt und die Ukrainische Landwirtschaft hat auch für uns im Westen Relevanz. Sonnenblumenkerne zur Speiseölgewinnung waren bis Kriegsbeginn ein...“
Tombi in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Wie sollte in der Ukraine mit den Sprachen umgegangen werden?
„Dadurch daß Rußland anscheinend auch die Russischsprachige Bevölkerung bombardiert und sie aus ihren Häusern und ihrer Heimat in der Ukraine treibt oder getrieben hat - ohne Rücksicht auf irgendwas/irgendwen...“
MHG1023 in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Wie sollte in der Ukraine mit den Sprachen umgegangen werden?
„Ganz klar, in der Ukraine spricht man ukrainisch. Zuerst dachte ich "warum holt jemand diesen alten Thread wieder aus der Versenkung", aber ich denke die Situation hat sich zwar durch den Krieg nicht grundsätzlich...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Re: Heirat und nachfolgende Auswanderung
„Nochmals an die Kanzlei Ahrens.....da ich leider nur 26 Tage im Lande sein kann wird es schwierig die Zeit meiner Überprüfung etc. einhalten zu können. Meine Frage Hochzeit planen wir erst wenn das...“
Tombi in Recht, Visa und Dokumente • Re: Heirat und nachfolgende Auswanderung
„recherchiert und blicke nicht ganz dabei durch von wann meine 90 Tage in 180 gerechnet werden .... Ich war bei Polizei und Grenzschutz bei uns dort kannte sich keiner aus damit Was, wie wo? Du bist doch...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Re: Heirat und nachfolgende Auswanderung
„Hallo aus Aachen.....eine Frage Ich war 22 September 2023 bis 9 Oktober in der Ukraine Desweiteren vom 8 Dezember bis 7 Januar 2024 und vom 20 April bis 23 Mai und vom 16 August bis 14 September dort....habe...“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Heirat und nachfolgende Auswanderung
„Bei Anreise Montag oder Dienstag, findet die Heirat Donnerstag oder Freitag derselben Woche statt. Natürlich werden die Unterlagen in der Zeit vorbereitet und Übersetzt. Nach der Hochzeit das Gleiche...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Re: Heirat und nachfolgende Auswanderung
„Hallo und danke für die Infos....wie lange würde es eurer Meinung nach dauern wenn ich euch für diesen Service in Anspruch nehmen würde?.....meine Unterlagen wären zu dem Zeitpunkt übersetzt und...“
Awarija in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„Schöner Joke. Tatsachen wären mir aber lieber.“
Tombi in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„"Übrigens, dort ging am Wochenende ein Referendum durchgeführt und 97.5 % der Einwohner des Oblasts Kursk stimmten für den Anschluss zur Ukraine." Wäre mir ganz neu, hast Du Belege dafür ? Nein. hat...“
Awarija in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„"Übrigens, dort ging am Wochenende ein Referendum durchgeführt und 97.5 % der Einwohner des Oblasts Kursk stimmten für den Anschluss zur Ukraine." Wäre mir ganz neu, hast Du Belege dafür ?“
Tombi in Wirtschaft • Re: So gut verdient Rheinmetall an Munitionslieferungen für die Ukraine
„Natürlich ist Rheinmetall einer der Gewinner des Krieges: die Aktien dieser Fa. haben seit Kriegsanfang um 550% zugelegt. Mal zu dem Russophilen-Kriegsverlierer: Gazprom hat 2023 mit 6.5 Millarden USD...“
Tombi in Wirtschaft • Re: Heikle Gespräche über russisches Gas
„Ja, machen einige EU Länder, besonders Ungarn & Österreich, ein wenig auch die Slowakei. das wurde diesen auch erlaubt, weil sie 'rumstöhnten". Östereich hat sich übrigens bereits kräftig in...“
Tombi in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„Das Putin Regime ist ja noch nicht einmal fähig genug Söldner mehr zu finden, um Kursk zu befreien. Übrigens, dort ging am Wochenende ein Referendum durchgeführt und 97.5 % der Einwohner des Oblasts...“
Gogol_3 in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„Westliche Staaten sollten der Ukraine ermöglichen das techn. Knowhow das noch fehlt, bzw. entspr. Technologie, zukommen zu lassen. Dies sollte möglich sein ohne unangemessene Technik zu übergeben. Die...“
kurtus in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„Westliche Staaten sollten der Ukraine ermöglichen das techn. Knowhow das noch fehlt, bzw. entspr. Technologie, zukommen zu lassen. Dies sollte möglich sein ohne unangemessene Technik zu übergeben.“
Gogol_3 in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„Wir das jetzt die Ausrede um irgendwie doch westliche Waffen für Angriffe tief in russisches Territorium zu ermöglichen? Wird auch nichts bringen. Wer sich kürzlich die Rede von Lloyd Austin angehört...“
hahnben in Ukrinform • Re: Angriff auf Hochhaus in Charkiw: Sechs Tote, 99 Verletzte
„dramatisch! Eine Freundin lebt in Charkiv“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Heirat und nachfolgende Auswanderung
„Ja, das ist so. Das war schon so lange der Fall, wie ich denken kann. Vor dem Krieg konnte man das aber auf 2-3 Tage verkürzen. Das war der Sinn, dieser sog. "Heiratsbüros", was in der Regel Kommunalunternehmen...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Re: Heirat und nachfolgende Auswanderung
„Hallo aus krementschuk..... mittlerweile mein 4ter Aufenthalt dort.....unsere heiratspläne rücken näher.....jetzt bin ich davon ausgegangen das ich nach übersetzung aller Papiere einen Heiratstermin...“